Anna Quindlen - Mein Leben mit Beau

"An ihrem vierzigsten Geburtstag purzelt ein Geschenk auf vier tapsigen Pfoten in das Leben von Anna Quindlen – es trägt den Namen Beau und ist ein prächtiger schwarzer Labradorwelpe. Von nun an ist nichts mehr sicher vor seiner unbändigen Entdeckungslust. Gleichzeitig lehrt Beau Anna Quindlen, die Dinge zu nehmen, wie sie kommen, den Augenblick ganz auszukosten und Widrigkeiten mit stoischer Gelassenheit zu begegnen. Auf ebenso humorvolle wie kluge Weise erzählt die Bestsellerautorin von ihren wunderbaren Jahren mit Beau."


Voweg möchte ich sagen, dass ich hier vielleicht etwas voreingenommen bin, denn jeder, der einen Hund besitzt oder einen Hund schon einmal einschläfern lassen musste, weiß, was man dabei emfpindet.

 

Anna Quindlen erzählt die Geschichte ihres Lebens mit Hunden. Zuerst rettet sie einige von der Straße oder aus brenzligen Situationen, bis sie drei zu Hause sitzen haben. Nach und nach müssen auch sie irgendwann einmal gehen. Als Anna vierzig wird, merkt sie, was fehlt: ein Hund muss her! Gesagt, getan. Die Nummer 11. beim Hundezüchter soll es sein und sie tauft ihn auf den Namen "Beau". Beau ist ein liebevoller, aber chaotischer Labrador. Erst wird er wie ein Baby gefüttert und behandelt - dann wie einen rebellischen Jugendlichen. Er frisst Dinge an und fegt wie ein Wirbelsturm durch das Leben aller Beteiligten.

 

Liebevoll erzählt Anna Quindlen Anekdoten aus Beau's Leben. Man muss einfach schmunzeln und lachen, wenn man hört, was dieser Hund alles anstellt - gerade weil es jedem so bekannt vorkommt.

 

Ein letzter Versuch Beau's Leben noch einmal zu bereichern, ist der Kauf eines weiteren Hundes. Bea - eine goldene Labrador-Hündin. Zuerst Konkurrenz für Beau, dann Gesellschaft und unterwürfige Gefolgschaft.

Aber dies alles ändert nichts an der Tatsache, dass alle irgendwann einmal von uns gehen - Menschen wie Tiere.

 

"Es gibt ein weiteres Mysterium im Leben eines Menschen, das im Leben eines Hundes nicht so geheim ist. Nämlich die Frage, wie lange er bei einem bleiben wird, auch wenn die Menschen diesen Teil der Vereinbarung meistens übergehen"

 

"Dann wurde uns eines Tages plötzlich klar, dass wir ihn nicht am Leben hielten, weil es gut für ihn war, sondern weil es gut für uns war, weil es so schwer war, die Entscheidung zu treffen, ihn gehen zu lassen."

 

Und so lassen sie Beau gehen - wie jeder Mensch sein Tier irgendwann gehen lassen muss.

 

Das Buch hat mich sehr bewegt und ich habe oft Tränen vergossen. Natürlich war das Buch schön geschrieben, aber es lag hauptsächlich an der Thematik. Wenn einem einmal ein Tier begegnet ist und man einen Teil seines Lebens mit ihm verbrachte, verschwindet auch ein Teil des eigenen Lebens, wenn das Tier von einem geht. Es bleibt immer eine kleine Lücke im Herzen und die Erinnerung erlischt nie.

 

Äußerst bedauert habe ich die Kürze des Buches, denn von den 93 Seiten sind mehr als die Hälfte schwarz-weiß Fotos von Hunden. Dies finde ich äußerst schade, denn bei der relativ großen Schrift sind es im Grunde nicht viele Zeilen, die "Beau" gewidmet sind. Natürlich erfährt man etwas über ihn, aber ich glaube Anna Quindlen hätte wesentlich mehr zu ihrem Tier schreiben können.

Dennoch hat mich dieses Buch berührt und ich lege es jedem Hundebesitzer ans Herz.