Catherine Tarley - "Die Plantage"

Seiten:

880

Übersetzer:

-

Verlag:

dtv

 

Klappentext:

"South Carolina, 1781. Die junge Witwe Antonia Lorimer lebt allein auf ihrer vom Krieg zerstörten Plantage Legacy. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Anwesen wieder aufzubauen und einen verwundeten britischen Soldaten gesund zu pflegen: William Marshall. Dass ausgerechnet er in den Kriegswirren ihren Mann Henry erschossen hat, weiß sie nicht. Und so lässt sie sich immer mehr in den Bann dieses außergewöhnlichen Mannes ziehen. Ein Epos aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Die Menschen sind verwundet an Körper und Seele, das Leben ist geprägt von Verlust und roher Gewalt, aber auch von einer unerschöpflichen Aufbruchsstimmung und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft."

 (Quelle: http://www.dtv.de/buecher/die_plantage_24943.html )

Gegen Ende des Unabhängigkeitskrieges 1781 ist das Land verwüstet, die Menschen oft starr vor Angst. In den Südstaaten, um genau zu sein, in South Carolina, muss auch die junge Antonia Lorimer mit den Konsequenzen des Krieges leben. Einst eine blühende Plantage, hat ihr Mann sie heruntergewirtschaftet, weil er Ideale und neue Ideen verfolgte. Nun ist er im Krieg gefallen und einige britische Soldaten haben das Gründstück zerstört und das Haus in Brand gesteckt. So steht Antonia quasi vor dem Nichts und muss versuchen, ihre Plantage wieder aufzubauen.

 

Inmitten dieser schweren Last auf ihren Schultern entdeckt sie in der Nacht einen Soldaten im Stall. Doch es ist kein gewöhnlicher, verwundeter Soldat: William ist britischer Colonel - und noch dazu der Mann, der Antonia zur Witwe machte...

 

Trotz dieser erschreckenden Wahrheit entwickelt sich zwischen beiden eine Beziehung - aber wohin führt sie diese?

 

Und wie sollen beide mit den immer wiederkehrenden Feinden Williams - und ehemaligen Freunden Henry Lorimers, Antonias Mann, - zurecht kommen?

 

Catherine Tarley bietet dem Leser mit "Die Plantage" eine Liebes- und Kriegsgeschichte, aber zeigt auch Abgründe in der Psyche einer Menschen auf.

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, da ich die Thematik 'Unabhängigkeitskrieg' bzw. 'Bürgerkrieg' sehr interessant finde. Natürlich bin ich auch glühender Fan der "Fackeln im Sturm"-Serie etc. - also war grundlegendes Interesse von meiner Seite aus vorhanden.

 

Jedoch sah ich mich schon erschlagen von der unpraktischen Form dieses 880 Seiten Werkes. Da bleiben Leseknicke eigentlich so gut wie nicht aus.

Dennoch muss ich sagen, dass die künstlerische Gestaltung des Buches, z.B. das Cover, wirklich ansprechend ist.

 

Zu Beginn des Buches wird eine Legende der Indianer erzählt, in welcher ein starker Mann einen schwachen tötete. Dadurch wurde das Gleichgewicht der Welt gestört und die Götter schickten Dämonen, um den starken Mann für diese Tat zu bestrafen. Die Gefährtin des gefallenen Mannes hat Mitleid mit dem - von Dämonen gequälten - Mann und er nimmt den Platz des schwachen Mannes an ihrer Seite ein. Aber immer wieder kehren die Dämonen zurück, um ihn seine Tat in Erinnerung zu rufen...

Diese Legende wird auch einige Male im Buch noch Erwähnung finden.

 

Zu den Hauptcharakteren muss ich sagen, dass sie für mich immer noch blass und farblos geblieben sind - auch nach Beenden des Buches.

Antonia wird immer als eine starke, selbstbewusste und intelligente Frau bezeichnet. Nun, die Zeiten waren damals anders, dass ist mir sehr wohl bewusst. Jedoch handelt sie manchmal der heutigen Zeit entsprechend und auch stolz auftretend, doch die meiste Zeit über überlässt sie die Entscheidungen der Männer bzw. hofft auf die Hilfe dieser - dies war letztendlich mein Eindruck ihrer Person. So erweckt sie nicht den Eindruck einer engagierten, couragierten Frau, sondern der eines kleines, hilflosen Duckmäuschens.

William ist der männliche Gegenpart bei den Hauptcharakteren. Er ist stark, sehr stolz und voller Hass auf seine Feinde. Nur schwer kann er Liebe empfinden, da ihm schon einmal das Herz gebrochen wurde und er sich hinter einer Mauer verschanzt. Doch bis zuletzt kann er Antonia nie ganz sein Herz geben. Dies erweckt oft den Eindruck eines Eigenbrödlers, der lieber mit sich und seinem Pferd alleine sein würde.

Die restlichen Charaktere bleiben Randfiguren, außer einige freie Sklaven und Indianer, die Schlüsselrollen übernehmen.

 

Die Geschichte an sich gefiel mir - deshalb auch die zwei Punkte in der Bewertung. Jedoch war alles so langatmig und vor allem langwierig, dass man sich oftmals zwingen musste, dieses Buch wieder in die Hand zu nehmen. Die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen - und diese mit Rückblicken der Vergangenheit der jeweiligen Person zu verknüpfen - ist eine gute und interessante Idee, jedoch viel zu ausführlich und langweilig wiedergegeben. Ich hatte oft den Eindruck, dass ich all dies schon etliche Male gelesen habe, weil sich auch die Wortlaute immer und immer wieder wiederholt haben.

Es ist ein schwieriges Thema, an das sich die Autorin herangewagt hat. Dies zusätzlich mit einigen fiktionalen Personen zu ergänzen und auch eine Liebesgeschichte einzubauen, mag als Idee gut sein - in der Umsetzung gefiel es mir persönlich nicht.

 

 

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