Philippa Gregory - "Die Königin der weissen Rose"

Seiten:

560

Übersetzer:

Astrid Becker, Elvira Willems

Verlag:

rororo

 

Klappentext:

"England, 1464: Die Adelshäuser York und Lancaster kämpfen erbittert um den Thron. Als König Edward, der Erbe der Weißen Rose, der schönen jungen Witwe Elizabeth Woodville begegnet, ist es um beide geschehen. Doch Elizabeth weigert sich, Edwards Mätresse zu werden. Da heiratet der König sie entgegen allen Standesschranken – ein ungeheurer Skandal! Und keine Frau im Königreich hatte je so viele Feinde. Neid, Missgunst und Intrigen bringen Elizabeth und ihre Familie in größte Gefahr. Ihre Widersacher nennen sie eine Hure. Sie nennen sie eine Hexe. Doch Elizabeth weiß: Sie ist die Königin."

Quelle:  http://www.rowohlt.de/taschenbuch/philippa-gregory-die-koenigin-der-weissen-rose.html

Die Häuser Lancaster und York kämpfen um die englische Krone.

Die verwitwete Elizabeth Woodville, eine ehemalige Lancasterianerin, hat ihren Besitz verloren und somit auch das Erbe ihrer Söhne Thomas und Richard Grey. Um ihre Güter zurück zu erlangen, passt sie den siegreichen König Edward IV. am Wegesrand ab - und gewinnt mit ihrem Charme und ihrer Schönheit sein Herz. Jedoch weigert sie sich, seine Mätresse zu werden, aus Angst, ihren Ruf zu verlieren. Edward zeigt aber, dass es ihm nicht nur um seine Begierde geht - er heiratet sie, obwohl sie Witwe und unter seinem Stand ist. Dies fördert die Gunst ihrer Familie, aber vor allem die Missgunst und den Neid der Feinde des Hauses York - und die sitzen nicht unbedingt in der Ferne. Manche sind sogar ganz nah. Und Edward steht zwischen den Fronten und muss sich gegen seinen Freund, seine Brüder und seine Mutter behaupten - um seine Frau, Kinder und sein Land zu retten.

 

"Die Königin der weissen Rose" ist der Auftakt zu einer Trilogie über die Zeit der Rosenkriege. Philippa Gregory lässt in ihrem gewohnten Erzählstil eine Frau - in diesem Fall Elizabeth Woodville - die Geschehenisse erzählen. Somit wird der Leser in die Geschichte eingebunden und man begleitet die Hauptprotagonistin fast ein ganzes Leben lang.

Elizabeth wird als eine starke, entschlossene und kämpferische Person dargestellt. Ich halte das für sehr realistisch, da sie doch vieles ertragen musste. Zudem musste sie sich, um ihr Glück und ihre Familie zu schützen, ein starkes Gemüt zulegen.

Bemängeln könnte man hierbei nun, dass Elizabeth teilweise kalt wirkt. Jedoch muss man dagegen halten, welch schwere und vor allem blutige Zeiten dies waren. Mit heute oder noch vor einigen Jahren kann man das absolut nicht vergleichen. Es waren andere Zeiten - grausame und rücksichtslose.

Hierbei kann ich auch verstehen, dass Elizabeth was die Masse ihrer Kinder angeht, in gewisser Weise vorgesorgt hat. Denn die Kindersterblichkeit war hoch und die Intrigen am Hofe tödlich - vor allem für die zarte Gesundheit eines Thronfolgers. Doch ich würde nicht sagen, dass sie z.B. der Tod ihrer Tochter Margaret völlig kalt ließ. Sie wirkt gefasst. Das Thema wird nicht weiter erläutert. Natürlich - das Mädchen starb im gleichen Jahr, in dem es geboren wurde - es war kränklich, schwach - und es war kein Junge.

Somit auch nicht relevant für die Thronfolge, lediglich eine Heiratskandidatin weniger, um Verbindungen zu stärken.

Das mag abgebrüht klingen, aber ich sehe die Sachlage relativ realistisch. Eine andere Zeit, ein andere Situation, andere Werte.

Damals ging es um die Sicherung einer Linie, um die Festigung eines starken, neuen Königshauses. Da waren die Gefühle einer Mutter, mögen sie noch so liebevoll gewesen sein, unrelevant.

 

Meiner Meinung nach war "Die Königin der weissen Rose" ein guter Auftakt der Trilogie, manchmal etwas trocken, aber schön geschrieben.

Teilweise werden dem Leser sehr viele Fakten dargelegt und man kann sie unter Umständen nicht immer sofort einordnen. Jedoch merkt man auch an diesem Werk, dass Philippa Gregory sich in der Thematik auskennt und sehr viel recherchiert.

Manchmal fehlte mir das gewisse Etwas, was mich an Philippa Gregory's anderen Büchern so faszinierte, jedoch tat es dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

 

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