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Rezension: Ino Kuvacic - "Die echte kroatische Küche - Über 90 landestypische Rezepte"

Ino Kuvacic Kochbuch "Die echte kroatische Küche - Über 90 landestypische Rezepte" ist wirklich schön gestaltet. Die Bilder haben mir sehr gefallen und direkt Fernweh geweckt. Jedoch waren die Rezepte nicht wirklich für meinen Gaumen gedacht.

 

Eingeteilt ist das Buch in "Einleitung", "Gemüse", "Aus dem Meer", "Fleisch" und "Süsses".

Die Einleitung gibt einen Einblick in kroatische Gastfreundschaft, Geschichtliche Wurzeln und Kroatiens Küche. Die Informationen waren nicht zu viel und sehr interessant.

 

Danach folgt das Kapitel "Gemüse". Folgende Rezepte habe ich mir zum Ausprobieren ausgesucht: "Eier und Tomaten" und "Weißkohl mit Teigfladen".

Ehrlich gesagt, esse ich öfter Eier und Tomaten. Von daher war dieses Rezept nicht unbedingt eine Offenbarung. Der "Weißkohl mit Teigfladen" war hingegen geschmacklich gut und wird es bestimmt noch einmal bei uns geben.

Jedes Kapitel hat noch einmal eine kleine Einleitung, was mir sehr gefallen hat.

So beispielsweise bei der Kategorie "Aus dem Meer" eine Beschreibung der dalmatinischen Küste mit ihren Inseln und Flüssen, sowie ein Leitfaden, wie frischer Fisch auszusehen hat.

 

"Pasta mit Sardellen" ist ein recht einfaches Gericht, geschmacklich aber ansprechend. Ich bin eigentlich kein Fan von Sardellen, jedoch zerschmelzen sie quasi im Öl und geben dem Gericht seinen unverwechselbaren Geschmack.

Da ich bei Meeresfrüchten teilweise allergisch reagiere, habe ich meine Familie mit verschiedenen Sorten abgefüttert und sie waren mir eine gute Jury sowie Testesser. Als das Buch mein Interesse geweckt hat, hatte ich nicht mit der Fülle an Fischgerichten gerechnet.

 

"Scampi mit Knoblauch, Weißwein und Tomaten" kann ich in Maßen jedoch essen. In vielen Scampigerichten wird mit Knoblauch und Weißwein gearbeitet. Oftmals leider mit zu viel der kleinen, weißen Knolle. Hier jedoch waren die Vorgaben geschmacklich auf den Punkt getroffen, sodass keine Note dominierte.

 

Im Kapitel "Fleisch" habe ich mich für "Gefüllte Paprikaschoten" und "Paprikaeintopf mit Hähnchen". Ich hatte auf dem Markt wirklich sehr frische, aromatische Paprika erworben und somit die perfekte Gelegenheit, diese auszuprobieren. Bei den "Gefüllten Paprikaschoten" habe ich nur mit Rinderhackfleisch gearbeitet, weil ich kein Lamm- oder Wildfleisch esse. Leider hat mich das recht bekannte Gericht nicht überzeugt und ich bleibe vorzugsweise bei unserem Familienrezept.

Der "Paprikaeintopf mit Hähnchen" erinnerte mich stark an Bauerntopfrezepte. Jedoch wurde der Eintopf einstimmig als zu fade und langweilig angesehen - und somit auch leider nicht begeistern.

 

Das Beste kommt natürlich immer zum Schluss und wir sind in der Tat Süßmäulchen. Das Kapitel "Süsses" zeigt, wie viele kulturelle und geschmackliche Punkte in dieser Küche vereint werden. Teilweise sind die Rezepte und Zubereitungsformen kreativ und traditionell. Ich habe mich an "Mandelplätzchen", "Schokoladenknödel" und "Osterbrot" (in der absolut falschen Jahreszeit) versucht.

Die "Mandelplätzchen" konnten uns geschmacklich leider auch nicht überzeugen. Für mich war es zu viel Maraschinolikör und vor allem zu viel Muskatnuss. Leider dominierten diese beiden Zutaten, sodass ich nichts anderes - vor allem keine Mandeln - mehr schmecken konnte.

Ein Traum hingegen sind die "Schokoladenknödel". Ich war skeptisch, da sie aus Kartoffeln hergestellt werden. Eine etwas seltsame Kombination für mich jedenfalls. Da jedoch mittlerweile auch Zucchini und andere Gemüsesorten in Desserts und Backwaren verwendet werden, war ich auch hier positiv überrascht. Das Ganache-Rezept ist ebenfalls einfach, aber enorm lecker. Ich denke, dass ich noch andere Nachspeisen damit aufpeppen kann. Wir haben Vanilleeis dazu serviert. Mit Schokoladeneis schmeckt es sicherlich auch sehr gut. Eventuell werde ich es im Sommer mit fruchtigeren Eissorten ausprobieren.

Zuletzt habe ich mich - trotz der falschen Jahreszeit - an einem "Osterbrot" versucht. Natürlich verkocht - beziehungsweise hier verdampft - Alkohol zum Großteil bei der Zubereitung. Jedoch war mir der Maraschinolikör, der Rum sowie das Rosenextrakt zu viel des Guten.

 

Insgesamt konnte mich dieses Kochbuch - und den Rest der Familie - nicht überzeugen. Dennoch möchte ich zum Abschluss die ansprechende (auch haptische) Gestaltung hervorheben und die wunderschönen Fotografien.

 

Danke an den Südwest Verlag und das Randomhouse Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.


Seiten:

224

 

Übersetzer:

-

 

  Verlag:

Südwest Verlag

 

 Klappentext:

 "Die Küche Kroatiens wird aufgrund ihrer Vielfältigkeit oft "Küche der Regionen" genannt. In über 90 authentischen Rezepten und stimmungsvollen Bildern wird der einzigartige Charakter dieses Landes eingefangen, Klassikergerichte wie Pasticada oder Duvec, aber auch Spezialitäten wie Dalmatinischer Fischeintopf oder Ente auf Sauerkraut und Feigenkuchen sorgen dafür, dass dem Lesevergnügen auch ein Fest für den Gaumen folgen kann. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die kroatische Küche und die perfekte Lektüre zum Schmökern, Kochen und Genießen."

Quelle und Bildrechte: Südwest Verlag